Metalldetektor gegen Röntgengerät
Metalldetektoren sind noch die am häufigsten eingesetzten Systeme wenn es um die Detektion von Fremdkörpern geht. Die letzten Jahre werden in der Lebensmittelbranche immer öfters Röntgensysteme verwendet. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass nebst der Fremdkörpererkennung oft auch andere Qualitätsparameter geprüft werden. In diesem Artikel wollen wir die 7 wichtigsten Unterschiede zwischen den Systemen erläutern.
1. Was soll detektiert werden?
Beantwortet die Frage welche Art von Fremdkörper erkannt werden soll. Die Anforderungen können je nach Stakeholder sehr unterschiedlich sein. Von Industrie-Richtlinien, über die Abnehmer bis hin zur internen QS-Stelle. Beide Technologien erkennen jedoch sämtliche Metallarten einschliesslich Eisenmetalle, Nichteisenmetalle und Edelstähle. Im Unterschied zum Metalldetektor hat das Röntgengerät die Fähigkeit weitere Fremdkörper wie Glas, Stein, Knochen und Kunststoff- und Gummiverbindungen in hoher Dichte zu erkennen.
2. Wo im Produktionsprozess soll das System eingebaut werden?
Beide Technologien eignen sich für die Installation an kritischen Kontrollpunkten zur Inspektion von Rohwaren vor der Verarbeitung – oder aber an zahlreichen nachgelagerten Stellen des Produktionsprozesses. Mehrheitlich werden die Technologien am Ende der Produktions- oder Verpackungslinie installiert, damit eine Verunreinigung während des Produktionsprozess ausgeschlossen werden kann. Im Unterschied zum Röntgengerät kann der Metalldetektor sehr flexibel eingesetzt werden wie beispielsweise an Rohrleitungen, Durchfall-Öffnungen oder in Steigbändern.
3. Welche Produkte sollen inspiziert werden?
Die Beschaffenheit der Produkte die inspiziert werden sollen, kann die Wahl der geeigneten Technologie beeinflussen. Daher empfehlen wir Produktetests vor einer Anschaffung durchzuführen. Sie können uns jederzeit anfragen. Produkteffekte wie ein hoher Feuchte- oder Salzgehalt hatten in der Vergangenheit einen erheblichen Einfluss auf die Leistung des Metalldetektors. Mit der Multispektrum-Technologie kann dies mittlerweile auf ein Minimum reduziert werden. Bei Röntgengeräten beeinflusst vor allem die Dichte, die Tiefe sowie die Homogenität die Erkennungsempfindlichkeit.
4. Wie sind die Produkte verpackt?
Das Verpackungsmaterial der Produkte wirkt sich unterschiedlich stark auf die Empfindlichkeit aus. Mit Ausnahme von Verpackungen aus Aluminium kann der Grossteil der Verpackungsarten in der Lebensmittel- und Pharma-Industrie mit beiden Technologien inspiziert werden. Dazu zählen Papier, metallisierte Folie, Glas, Doypacks und Verbundkartons. Für die Detektion von Fremdkörper in Aluminiumverpackungen oder Konservendosen ist der Metalldetektor nicht geeignet. Hier liegt einer der grössten Vorteile der Röntgengeräte gegenüber den Metalldetektoren.
5. Wie hoch ist der Durchsatz der Produktionslinie?
Metalldetektoren und Röntgengeräte eignen sich für variable Produktionsliniengeschwindigkeiten. Metalldetektoren können Transportbänder mit einer Geschwindigkeit > 120 m/min überwachen. Im Vergleich haben Röntgengeräte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 m/min einen leichten Nachteil. Die Auswahl der richtigen Technologie ist jedoch von mehreren Faktoren abhängig, wobei die Geschwindigkeit in der Regel eine untergeordnete Rolle spielt.
6. Gibt es weitere Prüfkriterien zu berücksichtigen?
Sofern nebst der Fremdkörpererkennung weitere dynamische Qualitätsmerkmale geprüft werden sollen, ist ein Röntgensystem gegenüber dem Metalldetektor im Vorteil. Mit einem Röntgengerät können die nachstehenden Merkmale überprüft werden:
- Zählung
- Fehlende oder beschädigte Produkte
- Füllstandüberwachung
- Kontrolle der Produktversiegelung
7. Wie sieht das zur Verfügung stehende Budget aus?
Wenn nur die Kosten als einziges Auswahlkriterium gelten würden, ist ein Metalldetektor die günstigere Lösung. Doch meistens ist es komplexer, wenn es um die Produktsicherheit geht.
- Produkttyp
- Grösse des Produkts
- Art der Verunreinigung
- Richtlinien
- Anforderungen der Abnehmer
Oft ist es sinnvoll, dass beide Technologien an unterschiedlichen Stellen im Produktionsprozess eingesetzt werden. Beide Technologien schützen nicht nur den Konsumenten, sondern auch die nachgelagerten Maschinen vor Beschädigungen oder im Extremfall vor einem Stillstand.